KI-Strategie für digitale Vorreiter

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Handlungsempfehlungen aus einem Gartner Bericht

Die Digitalisierung bietet Unternehmen – insbesondere für Startups und mittelständische Betriebe – enorme Chancen, sich im Wettbewerb zu differenzieren und ihre Geschäftsprozesse nachhaltig zu transformieren. Dei Überlegungen von Gartner zur KI-Strategie liefern hierfür einen umfassenden Rahmen, der dabei hilft, die „KI-Ambition“ eines Unternehmens klar zu definieren und gezielt umzusetzen. Im Folgenden fassen wir die wesentlichen Ergebnisse des Berichts zusammen und leiten konkrete Handlungsempfehlungen ab.


Die Grundpfeiler einer erfolgreichen KI-Strategie

Der Gartner Bericht unterscheidet zwei zentrale Dimensionen, die den strategischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen:

  • Art des KI-Einsatzes:
    • Everyday AI: KI-Anwendungen, die primär zur Steigerung der Effizienz und Produktivität beitragen. Beispiele sind automatisierte Textgenerierung, Chatbots oder Unterstützung in der Softwareentwicklung.
    • Game-Changing AI: Transformative KI-Lösungen, die nicht nur bestehende Prozesse verbessern, sondern neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen ermöglichen. Diese Ansätze erfordern oft maßgeschneiderte Lösungen und einen umfangreichen Datenpool.
  • Einsatzbereich innerhalb des Unternehmens:
    • Externe, kundenorientierte Anwendungen: KI wird direkt in die Interaktion mit Kunden und Partnern integriert, um beispielsweise das Kundenerlebnis zu optimieren oder innovative Produkte zu entwickeln.
    • Interne, operative Anwendungen: KI kommt im Hintergrund zum Einsatz – in Bereichen wie Finanzen, Personalwesen, IT oder der Logistik – um interne Prozesse zu automatisieren und zu optimieren.

Das AI Opportunity Radar: Ein strategisches Instrument

Kernstück des Berichts ist das sogenannte AI Opportunity Radar. Dieses Modell visualisiert, wie KI in vier wesentlichen Bereichen genutzt werden kann:

  1. Front Office:
    Verbesserung der Kundeninteraktion und Steigerung der Effizienz in Marketing, Vertrieb und Service.
  2. Produkte und Dienstleistungen:
    Integration von KI in bestehende Angebote oder die Entwicklung neuer, innovativer Produkte.
  3. Kernkompetenzen:
    Einsatz von KI, um zentrale Geschäftsprozesse – beispielsweise in der Gesundheitsdiagnostik oder im Finanzwesen – signifikant zu verbessern und somit einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
  4. Back Office:
    Automatisierung und Optimierung interner Verwaltungs- und Supportprozesse.

Das Modell hilft Unternehmen dabei, potenzielle Einsatzbereiche systematisch zu identifizieren, Use Cases zu priorisieren und die strategische Ausrichtung ihrer KI-Initiativen zu bestimmen.


Konkrete Handlungsempfehlungen

Für technisch ambitionierte Unternehmen, die die digitale Transformation aktiv vorantreiben, ergeben sich aus dem Gartner Bericht folgende konkrete Maßnahmen:

  1. Definieren Sie Ihre KI-Ambition klar und frühzeitig:
    Überlegen Sie, ob Ihre KI-Initiativen primär der Effizienzsteigerung (Everyday AI) dienen oder ob Sie auch disruptive, marktverändernde Lösungen anstreben möchten (Game-Changing AI). Eine klare strategische Zielsetzung hilft, Investitionen und Ressourcen optimal zu steuern.
  2. Nutzen Sie den AI Opportunity Radar als Bewertungsrahmen:
    Kartieren Sie potenzielle Use Cases in den vier Kernbereichen. Beginnen Sie dabei mit Pilotprojekten in Bereichen, in denen die technische Machbarkeit hoch und der organisatorische Wandel moderat ist – beispielsweise im Back Office oder im Front Office.
  3. Verknüpfen Sie experimentelle Ansätze mit strategischer Planung:
    Viele Unternehmen starten mit Bottom-up-Initiativen, die schnell erste Erfolge liefern. Diese Experimente sollten jedoch zeitnah durch ein Top-down-Management begleitet werden, um die gewonnenen Erkenntnisse in eine langfristige Strategie einzubetten.
  4. Priorisieren Sie Projekte mit langfristigem Wettbewerbsvorteil:
    Während viele KI-Anwendungen zunächst den Fokus auf Produktivitätsgewinne legen, lohnt sich ein gezielter Einsatz in Kernbereichen, die Ihr Geschäftsmodell nachhaltig transformieren können – etwa in der Produktentwicklung oder im Kundenservice.
  5. Beachten Sie ethische und marktspezifische Aspekte:
    Gerade bei kundenorientierten Anwendungen sollten Sie abwägen, inwieweit automatisierte Prozesse den persönlichen Kundenkontakt ersetzen oder ergänzen. Achten Sie darauf, dass der Einsatz von KI stets im Einklang mit Ihrer Markenidentität und den Erwartungen Ihrer Zielgruppe steht.
  6. Skalierung und kontinuierliche Überprüfung:
    Da sich der Markt und die technologische Landschaft dynamisch verändern, sollten Sie Ihre KI-Strategie regelmäßig überprüfen und anpassen. Nutzen Sie dabei Kennzahlen und Feedback-Schleifen, um den Erfolg Ihrer Initiativen messbar zu machen.

Fazit

Der Gartner Bericht liefert ein praxisnahes Rahmenwerk, das es Unternehmen ermöglicht, ihre KI-Initiativen systematisch zu bewerten und gezielt umzusetzen. Es bieten sich hier klare Anknüpfungspunkte: Von der Definition der eigenen KI-Ambition über den gezielten Einsatz im Front und Back Office bis hin zur Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen.

Es liegt an uns, diese Erkenntnisse in konkrete Projekte zu überführen, um nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne zu realisieren, sondern auch langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern. Wie planen Sie, Ihre KI-Strategie in den kommenden Monaten weiterzuentwickeln?

Quellen

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